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Die Begriffe '''Möbel''' und '''Mobiliar''' (von ?beweglich?) bezeichnen Einrichtungsgegenstände vorwiegend in Innenräumen wie en, Geschäften, räumen oder anderen Nutzungseinheiten sowie im Außenbereich (z. B. ). Der Begriff steht somit im Gegensatz zu unbeweglichen Dingen (n), die mit dem Boden oder fest verbunden bzw. verwachsen sind.

Überblick

Als Einrichtung bezeichnet man die Gesamtheit der Elemente, die als funktionale oder Bestandteile oder Landschaftsräume mitprägen. Die Einrichtung ist selbst nicht Teil der baulichen Struktur (bzw. der Natur oder Landschaft), sondern Teil der - oder Außenraumgestaltung.

Laut dem ist das verwendet worden.
Der Begriff Möbel wird in der Regel im Plural benutzt, der Begriff Mobiliar im Singular. Beide Begriffe sind Oberbegriffe für eine Gruppe von Einrichtungsgegenständen. Neben Möbeln sind auch Vorhänge, Teppiche, Zimmerpflanzen etc. Teile der Einrichtung. Im Gegensatz zu diesen Elementen ist ein Möbelstück allerdings zweckgebunden und dient vorrangig der Lagerung von Mensch, Tier und Gegenstand und im weitesten Sinne der Aufbewahrung bzw. Aufnahme von Gegenständen, dem Sitzen oder Liegen des Menschen (bzw. von Tieren) und als Grundlage zum Verrichten von Tätigkeiten. Die Einteilung in bestimmte Möbelgruppen ist nicht immer eindeutig und kann nach verschiedenen Kriterien erfolgen. Möbel sind objektartige Elemente, die in der Regel als selbständige, in sich stabile Körper im Raum stehen, wodurch sie sich z. B. von unterscheiden.

Im Gegensatz zu objekten besteht der vorrangige Wert von Möbeln in ihrem und nicht in der . Im Unterschied zu n und en dienen sie nicht der . Möbel sind, verglichen mit anderen Haushaltsgegenständen und Objekten, die man mühelos mit sich herumtragen kann, schwerer und größer, können allerdings immer noch mit Muskelkraft bewegt werden. Ein Grenzphänomen sind Einbaumöbel, die aufgrund ihrer festen Verbindung mit der baulichen Struktur nicht mehr bewegbar sind.

Geschichte

Möbel wurden nach der , auf das man sich zu Festgelagen und für normale Mahlzeiten legte. Die Oberschicht besaß in der römischen Kaiserzeit Möbel mit Versilberungen, Vergoldungen, Schildpatteinlagen und wertvollen Furnieren wie Citrus.

Eine Sonderstellung unter den Möbelstücken nimmt der ein. Bis zum Ende des s war er, außer für die Aufbewahrung von Kleidern, kaum verbreitet. Andere Habseligkeiten wurden beispielsweise auf Regalen oder in Truhen gelagert. Erst nach und nach erhielt der Schrank in allen Bevölkerungsschichten Einzug in weitere Räume.

Eine wesentliche Rolle beim Aufstieg der industriellen Möbelfertigung spielte die britische Hauptstadt im 18. Jahrhundert. Nach dem war dort der vorübergehend aufgehoben worden, um die Wirtschaft zu beleben und den Wiederaufbau zu beschleunigen. Die Zünfte erlangten jedoch auch danach nie wieder ihre vorherige Macht zurück. Als Folge dessen bildeten sich unter anderem in der Möbelherstellung Produktionsprozesse heraus, vergleichbar mit en, sowie die Verwendung einer überschaubaren Zahl von Bauteilen, die zu verschiedenen Möbeln kombiniert wurden. Die Arbeitsorganisation wurde gemeinsam mit Fertigungstechniken und Stilelementen in Kontinentaleuropa übernommen. Beispielsweise sammelte entsprechende Erfahrungen während seiner Gesellenwanderschaft in London.

Typen

Behältnismöbel

Behältnismöbel wie die oder der dienen der Aufbewahrung sakraler, staatlicher oder persönlicher Gegenstände. Die hat sich Ende des 17. Jahrhunderts aus der Truhe heraus entwickelt. Der ist ein Möbel, welches nebst dem Aufbewahren von Briefen und Dokumenten auch als Schreibmöbel dient und oft auch repräsentativen Charakter hat.

{| class="wikitable" style="text-align:center"
 ! !! Deutschland !! �sterreich !! Schweiz
 |-
 |  || der Kasten || der Schrank, der Kasten
 |-
 |  || das Buffet
 |-
 |  || die Anrichte || ?
 |-
 |}

Tische

An einem wird getrunken und gegessen, gearbeitet, geschrieben, getagt oder geredet. Ein Tisch wie der dient als in erster Linie dekorativen Zwecken. Sonderformen des Tisches sind das und andere mehr.

Sitzmöbel

Zu den Sitzmöbeln werden der , der und die gezählt. Daneben gibt es unzählige Sonderformen, etwa , oder .

Als () wird ein Ensemble zusammengehöriger Sitzmöbel (z. B. Sofa mit mehreren Sesseln und Stühlen) bezeichnet.

{| class="wikitable" style="text-align:center"

 ! !! Deutschland !! �sterreich !! Schweiz
 |-
 |  || der Hocker || der Schemel,<br /> das Schammerl ||der Schemel,<br />

''?s Schemeli''

 |-
 |  || der Hocker || der Hocker || der Hocker,<br /> ''?s Taburettli''
 |-
 |  || der Barhocker || der Barhocker || der Barhocker
 |-
 |  || der Stuhl || der Sessel || der Stuhl
 |-
 |  || der Stuhl<br />(mit Armlehne) || der Sessel<br />(mit Armlehne) || der Stuhl
 |-
 |  || der (Lehn)sessel || der Fauteuil || der/das Fauteuil
 |-
 |  || der B�rostuhl,<br />der Drehstuhl || der Rollsessel,<br />der Drehsessel,<br />der B�rosessel || der B�rostuhl
 |-
 |  || der Klappstuhl || der Klappsessel || der Klappstuhl<br />

''?s Klappstüeli''
 |-
 |  (schwache Polsterung) || der Kinostuhl || der Kinosessel,<br />der Kinositz || der (Kino-)Sitz
 |-
 |  (starke Polsterung) || der Kinosessel || der Kinositz || der (Kino-)Sitz
 |-
 |}

Liegemöbel

Liegemöbel dienen Menschen (oder Tieren) dazu, zu schlafen, im Liegen zu entspannen oder aus anderen gründen liegend zu lagern. Sie bestehen in der Regel aus einer waagrechten oder leicht geneigten Liegefläche, die meist gepolstert ist. Neben dem gehören beispielsweise auch , , etc. in diese Gruppe von Möbeln. Im antiken Rom war es beispielsweise üblich, liegend zu essen.

Gebrauchtmöbel

Der Themenbereich Gebrauchtmöbel ist wenig erforscht. In Deutschland wurden 2019 etwa 100 Millionen gebrauchte Möbel abgegeben, davon 15 Prozent verkauft, 15 Prozent eingelagert, 20 Prozent verschenkt und rund 50 Prozent entsorgt.

In Deutschland besteht zudem die Möglichkeit, gut erhaltene, gebrauchte Möbel an Bedürftige zu spenden, z. B. über die Sozialmärkte des .

Herstellung

Möbel werden heute in erster Linie industriell hergestellt, sei es in , , oder .

In herkömmlicher Weise werden Möbel als Einzelstücke von n, en und n gebaut.

Normen und Standards für Design und Sicherheit

  • EN 527 ? Büro-Arbeitstische
  • EN 581 Außenmöbel ? Sitzmöbel und Tische für den Camping-, Wohn- und Objektbereich
  • EN 1730 Möbel ? Tische ? Prüfverfahren zur Bestimmung der Standsicherheit, Festigkeit und Dauerhaltbarkeit
  • EN 13150 Arbeitstische für Laboratorien ? Maße, Sicherheitsanforderungen und Prüfverfahren
  • BS 4875 Strength and stability of furniture. Domestic and contract storage furniture (British Standard)
  • EN 1335 Büromöbel ? Büro-Arbeitsstuhl
  • EN 1728 Möbel ? Sitzmöbel ? Prüfverfahren zur Bestimmung der Festigkeit und Dauerhaltbarkeit
  • ANSI/BIFMA X 5.1 Office Seating
  • DIN 4551 Büromöbel; mit verstellbarer Rückenlehne, mit oder ohne Armstützen, Höhenverstellbar
  • NEN 1812 in den Niederlanden gebräuchlicher Standard
  • RAL-GZ 430 ? Gütesicherung nach den Allgemeinen Güte- und Prüfbestimmungen der '''' (mit Bezug auf DIN-, EN- und ISO-Normen) für Serienproduktionen und deren Toleranzen
  • GB 28007-2011 Kindermöbel: Technische Voraussetzungen an das Design und die Fertigung für Möbel für Kinder zwischen 3 und 14 Jahren.

Siehe auch

  • , Museum: M (für Möbel), ART (für Kunst) und a (für Architektur und Ambiente)

Literatur

  • Walter R. C. Abegglen, Sibylle E. Burckhardt: ''Das Luzerner Möbel. Von der Spätrenaissance bis zum Biedermeier.'' Vorwort von . Pro Libro, Luzern 2011, ISBN 978-3-905927-14-6.
  • Gitta Böth, Manfred Hartmann u. a.: ''Möbel: eine Typologie für Museen und Sammlungen.'' München 2005.
  • Fritz Bohnenblust: ''Von den Lenzburger Tischmachern und Ebenisten Hämmerli.'' In: ''Lenzburger Neujahrsblätter 1962.'' S. 30?45.
  • Thomas Boller, Werner Dubno: ''Zürcher Möbel. Das 18. Jahrhundert.'' Mit Beiträgen von Walter R. C. Abegglen und Jürg A. Meier. Zürich 2004.
  • Rudolf F. Burckhardt: ''Das Basler Büffet der Renaissance- und Barockzeit.'' In: Historisches Museum Basel (Hrsg.): ''Jahresbericht 1914.'' S. 35?65.
  • Gerhard Dietrich: ''Schreibmöbel. Vom Mittelalter zur Moderne.'' München 1986.
  • Renate Dolz: ''Möbel-Stilkunde.'' Wilhelm Heyne Verlag, München 1997, ISBN 3-453-13046-4.
  • Anne Droguet: ''Les styles Transition et Louis XVI.'' Les Editions de l?Amateur, 2005, ISBN 2-85917-406-0.
  • : ''Die Kunsthandwerker-Familie Funk im 18. Jahrhundert in Bern.'' (= ''Schweizer Heimatbücher''). Bern 1961.
  • Hermann von Fischer, Werner Bucher: ''Bernisches Mobiliar des Klassizismus von Christoph Hopfengärtner und Zeitgenossen. Valentin Sonnenschein.'' Katalog zur Ausstellung. Jegenstorf 1986, .
  • Hermann von Fischer: ''Johannes Äbersold (1737?1812). Ein Berner Ebenist zwischen Mathäus Funk und Christoph Hopfengärtner.'' Ausstellungskatalog. Stiftung Schloss Jegenstorf, Jegenstorf 2000, .
  • Hermann von Fischer: ''FONCK A BERNE. Möbel und Ausstattungen der Kunsthandwerkerfamilie Funk im 18. Jahrhundert in Bern.'' 2. Auflage. Bern 2002, ISBN 3-7272-9115-X
  • : ''Dresdener Möbel des 18. Jahrhunderts.'' 3. Auflage. Leipzig 1993.
  • : ''Der ?Basler Ratstisch? von Johann Christian Frisch.'' (= ''Basler Kostbarkeiten.'' 28). Basel 2007, ISBN 978-3-9523034-5-0.
  • Heinz Hauser, Elisabeth Hauser: ''Carl Hossfeld ? der führende Berner Ebenist des Spätbiedermeier.'' Schwarzenburg ().
  • Stefan Hess, : ''Weltklasse in Liestal. Die Kunstschreinerei Bieder''. (= ''Quellen und Forschungen zur Geschichte und Landeskunde des Kantons Basel-Landschaft.'' Band 98). Verlag des Kantons Basel-Landschaft, Liestal 2016, ISBN 978-3-85673-291-2.
  • Stefan Hess, : ''Möbel in Basel. Meisterstücke und Meisterstückordnungen.'' Basel 2007.
  • Stefan Hess, Wolfgang Loescher: ''Möbel in Basel. Kunst und Handwerk der Schreiner bis 1798.'' Basel 2012, ISBN 978-3-85616-545-1.
  • Hugh Honour, John Fleming: ''Lexikon Antiquitäten und Kunsthandwerk.'' München 1980.
  • Guillaume Janneau: ''Ateliers parisiens de ébénistes et de menuisiers aux XVIIe et XVIIIe siècle.'' Paris 1975.
  • Manuel Kehrli, Monika Bürger: ''Berner Schreibmöbel des 18. Jahrhunderts.'' (Katalog zur Ausstellung). Jegenstorf 2008.
  • Manuel Kehrli: ''Mobiliar und Raumausstattungen der Grande Société von 1766 bis 1834.'' In: Georg von Erlach u. a. (Hrsg.): ''Hôtel de Musique und Grande Société in Bern 1759?2009.'' Bern 2009, S. 169?210.
  • Manuel Kehrli: ''Späte Meisterschaft? Der Berner Ebenist Mathäus Funk und sein Meisterstück''. In: Kunst und Architektur in der Schweiz, Nr. 1 (2017) S. 54?60.
  • , : ''Die Kunst des deutschen Möbels. Möbel und Vertäfelungen des deutschen Sprachraums von den Anfängen bis zum Jugendstil.'' C. H. Beck, München. Band 1.: ''Von den Anfängen bis zum Hochbarock.'' von Heinrich Kreisel, 3. Aufl. 1981. Band 2: ''Spätbarock und Rokoko'' von Heinrich Kreisel, 1970. Band 3: ''Klassizismus, Historismus, Jugendstil.'' von Georg Himmelheber, 2. Aufl. 1983.
  • Toni P. Labhart, Manuel Kehrli: ''Kamine aus bernischen Marmoren.'' Stiftung Schloss Jegenstorf, 2003.
  • Thomas Loertscher: ''Zürcher und Nordostschweizer Möbel. Vom Barock bis zum Klassizismus.'' Katalog der Sammlung des Schweizerischen Landesmuseums Zürich, Zürich 2005, ISBN 3-907496-30-2.
  • Thomas Loertscher: ''?Zwischen Funk und Hopfengärtner?? Spätbarock nach 1800. Eine bernische Kleinkommode als ?objet sentimental?.'' In: ''Zeitschrift für Schweizerische Archäologie und Kunstgeschichte.'' Jg. 1999, S. 303?320.
  • Wolfgang Loescher: ''Zwischen Fürstenhof und Zunftgesellschaft. Der Basler Ebenist, Markgräfliche Baumeister und Hofschreiner Johannes Tschudy (1672?1736).'' In: Historisches Museum Basel (Hrsg.): ''Jahresbericht 2007.'' S. 13?25.
  • Wolfgang Loescher, Sabine Söll-Tauchert: ''Ein höfisches Möbel im bürgerlichen Basel? Der Kabinettschreibtisch für den Obervogt von Münchenstein ? ein neu entdecktes Frühwerk von Johannes Tschudy.'' In: Historisches Museum Basel (Hrsg.): ''Jahresbericht 2009.'' S. 45?61.
  • Wolfgang Loescher: ''Der Kunstschrank aus dem Museum Faesch. Sammlertum und Frömmigkeit um 1620.'' (= ''Basler Kostbarkeiten.'' 33). Basel 2012.
  • Jean Nicolay: ''L'art et la manière des maitres ébénistes français au XVIII siècle.'' Paris 1976.
  • Charles A. Packer: ''Paris furniture by master ebenistes.'' Newport 1956.
  • : ''Franz Pergo. Zur Nordwestschweizer Möbelkunst um 1600.'' Basel 1984, ISBN 3-906430-51-0.
  • Dieter Pfister, Sabine Häberli, Astrid Kübli: ''Basler Möbelkunst von 1450 bis 1950.'' Basel 2002, ISBN 3-7965-1893-1.
  • Peter Reindl: ''Basler Frührenaissance am Beispiel der Rathaus-Kanzlei.'' In: Historisches Museum Basel (Hrsg.): ''Jahresbericht 1974.'' S. 35?60.
  • Peter Ringger: ''Zürcher Wellenmöbel. Materialien zum zürcherischen Möbelbau des 18. Jahrhunderts.'' In: ''Zeitschrift für Schweizerische Archäologie und Kunstgeschichte.'' 46, 1989, S. 130?151.
  • François de Salverte: ''Les Ebénistes du XVIIe siècle, leurs ?uvres et leurs marques.'' Paris 1962.
  • Sabine Söll-Tauchert: ''Die Erasmus-Truhe: ein Möbel als Denkmal.'' (= ''Basler Kostbarkeiten.'' 37). Basel 2016, ISBN 978-3-9524338-4-3.
  • Walter Trachsler: ''Der Archivschrank der Zürcher Feuerwerker. Zum barocken Möbelzierat der Spiralsäulen und Zackenbossen.'' In: ''Zeitschrift für Schweizerische Archäologie und Kunstgeschichte.'' 38, 1981, S. 293?304.
  • Peter Weis, Gustav Bischoff: ''Die Schreiner des oberen Baselbiets im 16. und 17. Jahrhundert.'' Liestal 1995, ISBN 3-85673-237-3.
  • Claude-Paule Wiegandt: ''Transition. Louis XVI. Collection Le mobilier français.'' Massin, Paris 1995.

Weblinks

  • Auswahl von aus der Fernsehsendung '''' des Bayerischen Rundfunks mit ausführlichen Beschreibungen von Möbeln
  • Wirtschaftswundermuseum: abgerufen am 11. Februar 2022.

Belege